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Journalisten ausgeschlossen: Air Force One künftig ohne Nachrichtenagenturen

Die White House Correspondents’ Association (WHCA) hat bei der ersten bedeutenden Auslandsreise von US-Präsident Donald Trump in die Nahost- und Golfregion eine Einschränkung der Pressearbeit angeprangert. In einer Mitteilung äußerte die WHCA, dass es eine beunruhigende Entwicklung sei, dass zum ersten Mal seit der Reise eines Pressekorps mit US-Präsidenten kein Korrespondent einer Nachrichtenagentur an Bord von Air Force One sei. Diese Maßnahme wird als eine neue Beschränkung des Zugangs von Journalisten angesehen, die über das Weiße Haus berichten können.

Einschränkungen im Zugang zum Präsidenten

In den Vereinigten Staaten begleitet beim Präsidentschaftsauftritt ein Korrespondentenpool, bestehend aus ausgewählten Reporterinnen und Reportern, den Präsidenten. Diese Gruppe hat die Aufgabe, Informationen zu sammeln und sie mit anderen Journalisten zu teilen. Bei Auslandsreisen ist es üblich, dass eine kleine Gruppe von Journalistinnen und Journalisten ebenfalls an Bord des Präsidentenflugzeugs ist. Die aktuellen Einschränkungen sind nicht nur neu, sondern tragen auch zur Besorgnis über die Transparenz und die Möglichkeiten der Berichterstattung aus dem Weißen Haus bei.

Bereits Mitte April hatte das Weiße Haus den Zugang von Nachrichtenagenturen zu diesem wichtigen Zirkel eingeschränkt. Ein markantes Beispiel für diese Praxis war das Ausschließen der Nachrichtenagentur AP von Veranstaltungen im Oval Office. Dies geschah trotz einer richterlichen Anweisung, die die Agentur hätte reintegrieren sollen. Grund für diese Maßnahme war die Weigerung der AP, die von Trump angeordnete Umbenennung des Golfs von Mexiko in „Golf von Amerika“ in ihrer Berichterstattung zu verwenden.

Kritik an der Pressefreiheit

Die WHCA hat in ihrer Mitteilung ihre Besorgnis über die „anhaltende Vergeltung für unabhängige redaktionelle Entscheidungen“ zum Ausdruck gebracht. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Pressefreiheit und zur Unabhängigkeit der Berichterstattung auf, insbesondere in einem demokratischen Land wie den USA. Kritiker befürchten, dass solche Maßnahmen die journalistische Unabhängigkeit gefährden und das Vertrauen in die Medien untergraben könnten.

In einer Zeit, in der die Rolle der Medien als „vierte Gewalt“ in der Gesellschaft besonders wichtig ist, wird die aktuelle Situation als alarmierend wahrgenommen. Die WHCA fordert eine Rückkehr zu einer offenen Berichterstattung und einen respektvollen Umgang mit den Medien, um die demokratischen Prinzipien und die Rechte der Journalisten zu wahren.

Quelle: https://orf.at/stories/3393282/

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